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Desiree Meier

Bewohnerin

Warum hast du dich für diesen Lebensstil entschieden?

«Der Mensch opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit zurück zu gewinnen» – dieses System verlor für mich an Sinn. Ich will für mein Leben mehr. Also ging ich auf die Suche, was für mich sinnvoller erscheint – was wünsche ich mir für meinen Körper, Geist und Seele.

Klein aber fein, soviel wie nötig – so wenig wie möglich – war mein Plan. Schockverliebt, als ich vor 7 Jahren mein erstes Tinyhouse besichtigte – war mein Gefühl. Wir leben in Masse, Konsum und Gesellschaftsnormen, welche verführen zum Mehr haben wollen, in der Illusion im Materiellen Glück zu erlangen.

Alea iacta est.

Die Würfel sind gefallen.

 

Warum sollte dies deiner Meinung nach, weiterhin erlaubt sein?

Alternatives Wohnen und Leben im zivilisiertem Rahmen schadet? Nein. Wir sind Teil der Gesellschaft. Wir leisten genauso unseren Beitrag zum Wohl der Gesellschaft, achten Rechte und Pflichten, gehen einer Arbeit nach (ich arbeite als Pflegefachfrau HF) und zahlen unsere Rechnungen. Unserem Lebensstil sollte Raum und Toleranz entgegengebracht werden – denn es ist eine Lebensphilosophie – nicht aus einer Not heraus, sondern aus einer Überzeugung heraus!

 

Was schätzt du am Camping

Wir teilen und geben. Wir stärken uns in schwierigen Zeiten. Unsere Lebensphilosophie vereint sich. Daraus entstehen wunderbare Freundschaften. Wir lachen und weinen zusammen – Familie. Natur und Einfachheit lässt einen klarer sehen für die wesentlichen Dinge im Leben. Das bringt Demut, Freude und Glück.

Mens sana in corpore sano.

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

 

Was ist deine Erfahrung mit diesem Lebensstil bzw. Wohnform nach all den Jahren, in denen du hier wohnst?

Es stärkt. Man kämpft für und um die Akzeptanz seines Lebensstils. Es trägt Widerstand, Hürden und Durchhaltewillen mit sich. Man darf über sich hinauswachsen und geht gestärkt daraus hervor. Die Kälte der Nacht getrotzt zu haben, stärkt den morgigen Tag umso mehr.

Per aspera ad astra.

Auf steinigen Wegen gelangt man zu den Sternen.

 

Persönliche Anekdote

Schmunzelnd erinnere ich mich zurück: «Bist du jetzt komplett durchgedreht?» «Das kannst du nicht machen!» «Und arbeiten, wie soll das gehen?» – waren die Reaktionen als ich meinem Umfeld mitteilte, dass ich in einem Bus leben werde. Oftmals denken wir kleiner als wir träumen, so wurde es uns beigebracht. Ich ertappte mich selber dabei: «Dieser Bus, das Aufstelldach, irgendwie komisch», «Ein Wohnwagen, nie im Leben!» – dieser Bus gab mir Glück, Freude und Seelenfrieden. Der Wohnwagen gab mir die Verbundenheit zur Natur, welche mich zurück zur Bodenhaftigkeit führte und gleichzeitig Glückseeligkeit die beflügelnder nicht sein könnte.

Also, träume gross und lebe grösser.

Cor unum, via una.

Ein Herz, ein Weg.

Desiree Meier
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